Tattoo Geschichte


Heute befassen wir uns ein wenig mit der Geschichte hinter dem Tattoo. Wer sich heutzutage ein Tattoo stechen lässt, tut dies aus persönlicher Überzeugung, einem Lebensgefühl und vor allem für sich selbst. Tätowierungen haben aber eine lange Geschichte, die bereits mehr als 5000 Jahre alt ist.

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Mit dem Ötzi, dem wohl bekanntesten „Tätowierten“ und Ägyptischen Mumienfunden, die ebenfalls zahlreiche, auch bildliche, Tattoos aufweisen lässt sich der „Körperkult“ also auch tatsächlich bis in alte Zivilisationen zurück bestätigen.


Auch aus Zeiten der Griechen und Römer finden sich immer wieder Beweise für Tätowierungen auf mumifizierten Überresten.

Die Tätowierungen der Wikinger

Schon in der Wikingerzeit wurden Tattoos nachweislich für rituelle und spirituelle Zwecke verwendet. Es wurde davon ausgegangen, dass sie Schutz bieten und so auch die Stärke des Kriegers erhöhen sollten. Die Symbole der Wikinger-Tattoos hatten oft spezifische Bedeutungen. Sie waren mit den nordischen Göttern und der Mythologie verbunden, welche zu einem unverwechselbaren und kühnen Aussehen führten, das gut zur Kriegerkultur der Wikinger passte.

Wikinger-Tattoos zeigten typischerweise kräftige, schwarze Linien und geometrische Formen, wie die Valknut, die den Gott Odin darstellte, und den Helm der Ehrfurcht, von dem angenommen wurde, dass er im Kampf Schutz bietet . Die Symbole der Runen des Wikinger-Alphabets waren auch eine beliebte Wahl für Tätowierungen.

Ägypter und Tattoos

Tattoos galten im alten Ägypten als Körperkunst und wurden daher zu dekorativen und religiösen Zwecken verwendet.

Im alten Ägypten wurden Tätowierungen in der Regel mit der gleichen Handstichtechnik hergestellt, wie die der Wikinger. Hierbei stach man wiederholt mit einer Nadel in die Haut, um Tinte einzubringen. Die Tinte bestand aus einer Mischung aus Ruß und Wasser.

Altägyptische Tattoos zeigten häufig Symbole aus diversen Themenbereichen vor allem aber deren Religion. Das Auge des Horus, welches für Schutz und Gesundheit stand, war eine beliebte Wahl für Tätowierungen. Abbilder des Gottes Bes, der mit der Geburt in Verbindung gebracht wurde, wurden häufiger von Frauen getragen.

Tätowierungen dienten damals scheinbar auch medizinischen Zwecken. Die Texte der Gelehrten beschreiben die Verwendung von Tätowierungen zur Behandlung einer Vielzahl von Beschwerden wie Kopfschmerzen, Rückenschmerzen oder auch Gicht.

Römer

Die alten Römer verwendeten Tätowierungen vor allem, um Sklaven und Kriminelle sowie Soldaten zu markieren. Auch sie verwendeten dieselbe Technik, wie die Wikinger und Ägypter. Die Tätowierungen der Römer waren oft mit deren Militärkultur verbunden waren. Beispielsweise Tätowierungen des Gottes Mars, dem Gott des Krieges, waren bei Soldaten sehr beliebt. Tattoos mit dem Portrait des Kaisers waren ebenfalls bei den Soldaten als Zeichen der Loyalität sehr beliebt.

1900 bis heute

Tattoos waren im 20. Jahrhundert noch nicht so weit verbreitet wie heute. Sie wurden oft mit negativen Wesenszügen, wie die von Kriminellen, in Verbindung gebracht. Es gab jedoch immer wieder gesellschaftliche Strömungen oder Berufsgruppen, die Tätowierungen gerne als Zeichen ihrer Zugehörigkeit ansahen, wie Matrosen, Soldaten und Biker.

Während des frühen 20. Jahrhunderts wurden Tätowierungen noch von Künstlern gemacht, die häufig oder zwangsläufig unter unhygienischen Bedingungen arbeiteten. Die verwendeten Geräte waren oft nicht steril und Infektionen waren früher daher seher häufig. Die Tattoos selbst waren oft schlecht ausgeführt und hatten ein raues, amateurhaftes Aussehen.

In den 1950er und 60er Jahren begannen Tätowierungen immer mehr Akzeptanz zu finden. Immer mehr Prominente, wie Janis Joplin und Elvis Presley halfen dabei, einige der Vorurteile abzubauen, die mit Tätowierungen und deren Trägern verbunden sind.

In den 1970er und 80er Jahren begann sich die Tattoo-Industrie immer mehr zu etablieren und zu professionalisieren. Viele Staaten und Kommunen begannen, Tattoo-Studios zu verwalten und die dort tätigen Künstler mussten Gesundheits- und Sicherheitsrichtlinien befolgen. Dadurch verbesserte sich die Qualität der Tätowierungen und das Infektionsrisiko reduzierte sich deutlich. Auch dadurch konnten Tattoos in den letzten Jahren immer mehr salonfähig werden. Viele Tattoo-Studios werden heute von professionellen Künstlern geführt, die eine formelle Ausbildung haben. Tätowierungen sind auch im Design unendlich vielfältig geworden, und viele Menschen entscheiden sich für ihr ganz persönliches Kunstwerk, dessen Bedeutung nur für sie selbst entscheidend ist.

Wie ihr seht steht hinter der Geschichte des Tattoos von den Anfängen bis heute eine enorme Entwicklung. Auch heute entwickeln sich neue Stilrichtungen, gesellschaftliche Trends und Ansprüche, denen wir als Tätowierer gerne mit Freude entgegensehen.

Wir freuen uns schon auf eure nächsten Ideen um auch weiterhin Tattoo-Geschichte zu schreiben.

Euer Tom und das ganze Team